Tucson Songs Story

Tucson Songs Story

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Text: Rolf Witteler

Schuld an dieser Platte hat ganz allein Marianne Dissard. Hätte sie uns nicht ihr erstes Album zugeschickt, wäre ich nie zweimal nach Tucson gefahren, hätte nie mit Françoiz Breut und Calexico im Studio gestanden, wäre vielleicht immer noch nicht am Grand Canyon gewesen und würde mich höchstwahrscheinlich nicht für Mambo und Cumbia interessieren, hätte auch nicht einen Trip erlebt, an dem ich an einem Tag ein Jackrabbit, ein Gila-Monster und eine Klapperschlage gesehen habe, hätte immer noch keine Fuß auf mexikanischen Boden gesetzt und auch noch keinen Chimichanga gegessen. Auf das letzte Erlebnis hätte ich aber auch gut verzichten können. Das ist ein quasi nur aus Fleisch bestehender Burrito, der noch schwerer im Magen liegt als ein litauischer Zeppelinas, und das will was heißen! Das Verrückteste an alldem ist, dass ich beim ersten Mal freiwillig im August in die heiße Hölle von Süd-Arizona geflogen bin. Marianne hatte mir erzählt, das sei nicht so schlimm, denn schließlich sei auch Monsun-Saison und die würde den Spätsommer dort sehr angenehm machen. "We keep it a secret!" schrieb sie. Das war glatt gelogen. Ein Monsun kann eine Weile dauern, aber das ist so ein kräftiger Regen, dass man das Gefühl bekommt davon an den Boden gedrückt zu werden. Ist er vorbei, freut man sich kurz über die ungewohnte Menge von Wasser, denn die überschwemmten Straßen sind quasi die einzige Möglichkeit in dieser Gegend fließendes Wasser zu bewundern. Es dampft danach wie in einer Hexenküche und binnen Stunden hat sich der letzte Tropfen wieder in der Wüstenluft aufgelöst. Es ist so irre heiß im Sommer, dass man in kürzester Zeit dehydriert, wie es mir schon nach ein paar Tagen dort passiert ist. Aber der Reihe nach, es sind zu viele Informationen auf einmal, merke ich gerade.

Der Grund, warum ich im August Tucson besuchte, war nicht die Monsun-Jahreszeit, sondern ein Festival, das es wohl auch nur einmal gegeben hat. Es hieß ziemlich zungenbrecherisch "Some French Friends" und es fand in mehreren Live-Clubs statt. Das Ganze ging wohl auf die Bandfreundschaft der Little Rabbits aus Nantes mit den Golden Boots aus Tucson zurück. Zu den eingeladenen Künstlern gehörten Françoiz Breut, Dominique A und Katerine. Von den ersten beiden hatten wir schon Alben herausgebracht und Katerine mochte ich sowieso. Die Aussicht, diese drei in einer fernen Welt zu erleben fand ich sehr außergewöhnlich. Außerdem hatten wir ein paar Wochen vorher entschieden, Marianne Dissards Debüt-Album "L'Entredeux" herauszubringen. Eine tolle Gelegenheit sich kennenzulernen. Marianne hatte zudem ein kleines Häuschen, das sie mir günstig vermietete. Außerdem war da ja noch das Album von Mariannes Ex-Mann Naïm Amor. "Sanguine" heißt es, ist ebenso schön und sollte deswegen auch noch bei uns erscheinen. Viele Gründe auf einmal und Urlaub hatte ich zu der Zeit auch schon länger nicht mehr gemacht (Augen auf bei der Berufswahl!). Ich setzte mich also in den Flieger und landete 18 Stunden später auf dem kleinen Flughafen im Süden von Tucson. Marianne holte mich mit ihrem uralten klapprigen VW Käfer ab und nach einem kurzen Begrüßungskaffee fuhren wir gleich auf eine Grillparty, auf dem ich lauter Leuten begegnete, die sich ausschließlich in den zahlreichen 2nd-Hand-Läden der Stadt einkleideten. Ich dachte eigentlich Slacker gäbe es schon seit dem Ende von Grunge nicht mehr, aber in Tucson, so musste ich schnell feststellen, kümmert sich keiner wirklich um Trends. Und viele der Leute werden Musiker gewesen sein, die sich andere Klamotten auch nicht leisten konnten. Super Leute ohne Kohle halt. Die Party in einem von Kakteen überwuchernden Garten war ein optimaler Einstand – und ich lernte dort auch Naïm kennen. Danach hatte ich drei Tage, um mich einzugewöhnen bevor das Festival losging.

Ich mietete mir ein Auto und fuhr rum, zwei Tage lang. Fuhr einfach zwischen den Hügeln der Gegend herum, bestaunte die Hänge an denen diese riesigen Kakteen wuchsen, die ich vorher nur aus Lucky-Luke-Comics kannte und ließ mich dabei ziellos treiben. Am Abend meines zweiten Tags in Tucson sollte ich noch zum Festival-Auftakt im Red Room At The Grill auflegen. Meinen bis heute am weitesten von Köln entfernten DJ-Job hatte mir Marianne vermittelt. Doch an dem Tag passierte es dann. Ich hatte nicht genug Wasser ins Auto gepackt und verfuhr mich gnadenlos. Ohne Navi und Smartphone fuhr ich immer wieder im Kreis. Das für mich noch komplett verwirrende System, bei dem die Himmelsrichtungen zu den Straßennamen angegeben werden, irritierte mich zusätzlich, und die Schilder, die über den Kreuzungen hingen und die Namen der Straßen angaben, die man gerade kreuzte, machten es auch nicht besser. Irgendwann merkte ich, dass ich zum vierten Mal an dem gleichen Szene-Laden vorbeifuhr. Ich hielt an, ließ mir alles haarklein erklären und schaffte es mit meinen letzten Kräften total ausgedörrt gerade mal 20 Minuten vor meinem DJ-Set in den "Club". Das schreibe ich hier in Anführungszeichen, weil es eigentlich ein groß geratenes Hinterzimmer eines typischen amerikanischen Diners war und mehr Bar-Charakter hatte. Dort traf ich auf Jeb, der den Abend organisiert hatte. Supernetter Typ, verständnisvoll und hilfreich. Ich erzählte, was mir passiert ist und Jeb fuhr mich in Windeseile zu Mariannes Gästehaus, damit ich noch schnell mein DJ-Zeug holen konnte. Der Abend verlief nach meiner ersten Dehydrierungs-Erfahrung auch nicht ganz ohne Schwierigkeiten. Ich hatte mit einem amerikanischen Publikum gerechnet und es war ausgemacht, dass ich nur französische Musik auflegen und also für exotischen Flair sorgen sollte. Tatsächlich waren zum Anfang des Abends aber fast nur Franzosen da. Freunde von Musikern und Künstler, die auch Teil des Festivals waren - und die fanden es verständlicherweise befremdlich, im fernen Arizona von einem deutschen DJ mit Neo-Chanson beschallt zu werden. Ich hörte verächtliche Kommentare wie "très frenchy". Ich dachte schon, dass der Abend in einer ziemlichen Katastrophe enden würde, doch auf einmal tauchte Dominique A auf. Er begrüßte mich schon mit einem lauten "Hey Rolf" beim Reinkommen und prompt kippte die Stimmung. Ein Freund vom großen DOM A kann wohl doch kein so schlechter DJ sein. Und endlich kamen auch ein paar Amerikaner, die wohlweißlich bei den Temperaturen erst später aus dem Haus gingen und es wurde eine richtig tolle Party. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Irgendwann kam einer der Tänzer zu mir und sagte: "ich bin der Manager von Giant Sand und das ist die beste Party ever".

Am nächsten Tag traf ich Françoiz mit Gitarrist Boris und die beiden erzählten mir, dass sie mit Calexico einen Song aufnehmen würden und dass ich sie dabei besuchen sollte. Wavelab-Studio - wow! Davon hatte ich schon gehört und jetzt durfte ich da rein. Tatsächlich hatte ich Joey Burns und John Convertino von Calexico schon einmal getroffen. War ein paar Jahre früher als ich noch im Kölner Normal-Plattenladen jobbte und Dienst schieben durfte als Calexico einen Instore-Gig spielten. Joey Burns machte mir auf, konnte sich aber nicht mehr an mich erinnern. Der Sound im Studio war unglaublich. Ich war schon ein, zweimal in einem Plattenstudio, aber hier klang alles ultra-warm und organisch. Dazu hing dort ein wildes Sammelsurium an Instrumenten und ich durfte Françoiz dabei bewundern, wie sie den Text von dem Nina-Simone-Stück "Keeper Of The Flame" übte. Neben Joey, John, Boris und Françoiz hingen da noch zwei mexikanischen Typen rum. Der eine hieß Jacob und spielte Trompete und der andere war Sergio Mendoza am Klavier. Er erzählte mir von einer Show ein paar Tage später, bei der er mit einer mexikanischen Band namens The Jons auftreten sollte. Ein Abend, den ich nie vergessen werde. Françoiz, Boris und ich waren die einzigen im Publikum, die nicht mexikanisch aussahen. Ein wildes Konzert, mit Sergio am Keyboard und einer Stimmung, die einem Tollhaus glich. Es ging so dermaßen ab. Neben uns war eine dicke Mami, die so fantastisch tanzte, dass ich meine Augen nicht mehr von ihr bekam. Wie ich das hier alles so aufschreibe, fällt mir auf, was das für ein paar irre Tage waren. Den Song, den Françoiz mit Calexico aufnahm gibt es übrigens nur auf dieser Compilation. Dass wir irgendwann eine solche Platte rausbringen würden, hätte ich damals überhaupt nicht gedacht. Denn bis auf das Jons-Konzert habe ich sonst nur noch einen kurzen Auftritt von den Golden Boots gesehen, ohne dass ich damals schon gemerkt hätte, wie gut die sind. Sonst habe ich nicht so viel Tucson-Musik bei meiner ersten Reise nach Arizona entdeckt. Über die eigentlichen Festival-Shows brauche ich hier nicht so viel zu erzählen. Die Amerikaner, die kamen, waren freundlich und interessiert, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass sich hier ein neuer Markt für die Nouvelle Scène Française auftat. Und mich mussten die ja sowieso nicht mehr überzeugen. Ich hatte einfach eine gute Zeit, lernte noch Laurent kennen, ein Nantaiser, der zu den Little Rabbits gehörte, viel Zeit seines Lebens in Arizona verbracht hatte und mir tolle Ecken und Plattenläden zeigte. Und mit dem ich dann einen Ausflug nach Tombstone und ins mexikanische Nogales unternahm.

Die beiden Welten, die amerikanische und die französische, führte dann wieder Marianne zusammen. Sie drehte im legendären Hotel Congress (das ist immer die Stelle an der man erzählen muss, dass hier einst der berühmte Bandit John Dillinger festgenommen wurde) einen Clip und Dominique A, (Philippe) Katerine und ein paar andere französische Gäste kamen als Statisten. Ich durfte da auch daran teilnehmen. Marianne saß auf dem Bettrand, ihre aus lauter Amerikanern bestehende Band stand daneben und im Bett vergnügte sich eine Porno-Darstellerin mit ihrem Freund zu den Takten von "Les draps sourds", während die Franzosen eine improvisierte Party abzogen. Eine bizarre Idee von Clip, der leider in seiner tollen Original-Form irgendwann mal von Youtube wegen vermeintlich pornographischer Darstellung geblockt wurde. Heute gibt es eine immer noch sehenswerte Weichzeichner-Version davon. Ich verabredete mich danach mit der sehr netten Porno-Queen auf ein Bier. Ich führte für kurze Zeit wirklich ein sehr bizarres Leben. Irgendwann hatte ich genug davon. Nach Ende des Festivals machte ich einen Ausflug nach Flagstaff und zum Grand Canyon. Es gibt davon nicht viel zu erzählen, es war ein typischer Touristentrip und ich kehrte mit ein paar Fotos mehr nach Tucson zurück. Meine französischen Freunde waren da alle weg und ich lernte ein wenig ereignisärmer den amerikanischen Alltag kennen.

Durch Marianne lernten wir allerdings immer mehr über die dortige Szene dort. Auf ihrer ersten Tour in Deutschland spielte sie mit Andrew Collberg am Schlagzeug, der schon damals ein begnadeter Singer-Songwriter war und von dem wir zwei Platten herausbringen sollten. Der entscheidende Moment aber war dann ein Konzert in Dortmund, zu dem sie eine neue Band mitbrachte. Sie hatte es irgendwie geschafft, die besten Musiker der jungen Szene von Tucson mitzubringen. Dabei waren Brian Lopez, Sergio Mendoza und Gabriel "Gabe" Sullivan (u.a. heute bei Xixa). Lopez und Mendoza gaben uns Demo-CDs und wir fanden, dass wir daraus mehr machen mussten. Kurz vor Weihnachten 2010 fassten wir den Entschluss. Wir fanden: Das ist alles so gut, da lässt sich bestimmt eine Compilation draus machen. Ich schrieb Joey Burns von der Idee und der erzählte dann dem City Mag "Tucson Weekly" davon. Als ich nach Silvester mein E-Mail-Postfach öffnete war es blockiert, weil es mit MP3s aus Tucson überlastet war.

Das Hören, Sortieren und Ordnen dieser Musik erzählt schon sehr viel von dem Charakter dieser Szene. Im Prinzip kam die Musik aus drei Richtungen. Zum einen alles, was mit der Nähe mit Mexiko zu tun hat, mit Mariachi und Mambo, dann US-Country und Folk und dann typischer US-Alternative-Americana-Sound. Jedoch handelte es sich meistens um keine reinen Vertreter dieser Genres sondern – natürlich viel spannender – Musik aus dem Spannungsfeld dieser Pole. Wir waren uns sicher, dass wir angesichts dieses Materials auf dem richtigen Weg waren, hatten allerdings noch keine wirklich klare Vorstellung von einer Trackliste. Irgendwann war klar: Am besten nochmal hinfahren und vor Ort recherchieren.

Und so kam ich dann das nächste Mal nach Tucson, diesmal nicht allein sondern mit Rebekka, die schon länger für unser Label arbeitete und sich in der Zwischenzeit mit Brian Lopez angefreundet hatte. Rebekka fühlte sich sofort wohl in der Tucson-Szene und ließ es mit Brian und Co. auf den Partys krachen. Ich ging abends in den Red Room und betrieb tagsüber Recherche. Ich traf Dan Twelker, Hobbymusiker und Augenarzt, der extrem viel über die Szene wusste. Ich traf Gabe Sullivan, der netteste Stadtführer, den man sich wünschen konnte – und wegen dem ich immer noch ein schlechtes Gewissen habe, weil wir sein doch sehr tolles Album nicht auch noch rausgebracht haben. Und irgendwann traf ich Al Perry. Twelker hatte auf mich eingeredet, ich müsste ihn unbedingt treffen, obwohl mich eigentlich nur die junge Szene interessierte. Perry gehört zum alten Eisen ist aber eine ziemliche Legende. Zu den Zeiten als US-Cowpunk in Europa einen Markt hatte, war er hier viel mit seiner Band unterwegs. Es war eine fantastische Begegnung, die den netten Nebeneffekt hatte, dass ich im Hotel Congress nicht mehr über den lauten Club schlafen musste. Perry war wohl mal dort Hoteldirektor gewesen und regelte die Angelegenheit mit einem Anruf. Ich lernte auch den Manager von Brian Lopez kennen, bei dem Goldene Schallplatten von Cyndie Lauper und Radiohead im Vorzimmer hingen. Ich durfte mit Brian und seinen Freunden die Basketball-Playoffs schauen und erlebte am TV mit, wie Dirk Nowitzki (Dörk!) zum ersten Mal NBA-Meister wurde. Ich traf mich mit Andrews Collbergs Manager in einem mexikanischen Restaurant und ließ mich fatalerweise zu besagtem Chimichanga überreden. Ich entdeckte die unfassbar guten Otherly Love bei einem Konzert in meinem Lieblingsladen, den Red Room. Und ich sah das erste Mal Brian Lopez und Gabe Sullivan live bei ihren Auftritten im Rialto.

So lernte ich die Stadt immer mehr lieben und unternahm auch wieder Ausflüge. Da war dieser eine Tag. Andrew hatte mir von einem Pass erzählt an dem ich irgendwo rechts abbiegen sollte, um zu einem Bergsee zu kommen. Ich habe die Abfahrt verpasst und fuhr mit meinem Leih-PKW immer weiter den Berg hoch. Die Schlaglöcher wurden immer größer und irgendwann kam mir nur noch ein Jeep mit dicken Rädern entgegen. Obwohl der Fahrer mich in meiner kleinen Kiste anstarrte, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank, mit so einem Auto da zwischen den Saguaro-Kakteen herzufahren (so heißen die großen grünen mit den Armen) fuhr ich wie ferngesteuert einfach den Berg weiter hoch. Irgendwann bremste ich im letzten Moment und sah wie mir eine ziemlich große Klapperschlange widerwillig den Weg freimachte. Den Moment zum Umdrehen hatte ich da schon längst verpasst. Es war kaum noch Platz zum Wenden und so fuhr ich einfach immer weiter bis es auf der anderen Seite des Kamms wieder abwärts ging. Ich kam am Fuß des Berges auf eine Schotterpiste und war heilfroh, dass mein Auto noch ganz war. Ich kramte meine Landkarte von Arizona hervor und stellte fest, dass ich irgendwo auf der Nordseite des Mount Lemmons war. Ich schaute hoch und sah im letzten Moment links von mir einen Jackrabbit in einem Riesensatz wegspringen. Jackrabbits sind Wüstenhasen mit riesigen Ohren. Sehen toll aus und springen höher als Dietmar Mögenburg, falls den noch jemand kennt. Ich konnte es kaum fassen. Und kurz drauf bekam ich auf meiner rechten Seite etwas zu Gesicht, dass ich nur aus einem Buch über die Tiere Nordamerikas kennengelernt hatte und das mich als Kind schon fasziniert hatte: eine Echse, die gelb und schwarz gezeichnet war, einen merkwürdig geformten helmartigen Kopf hatte und mich misstrauisch von der Seite aus beäugte. Ein kleiner gefährlicher, giftiger Drache, den ich unter dem Namen Gila-Krustenechse kannte und für den die Amerikaner den viel besseren Namen haben: das Gila Monster! Abends im Red Room brachte mir Brian bei, wie man das ausspricht: das G weich wie im Spanischen, also eher wie das CH in China. Ich schrieb am nächsten Morgen eine Mail an Sue und Oliver über diesen Tag und durfte mich ein paar Monate später darüber freuen, wie Oliver ein Gila Monster ins Artwork unserer "Tucson Songs"-Compilation packte.

Ich erzähle das alles, weil es für mich untrennbar mit dem Entstehen dieser Compilation zu tun hat. Wer die Musik hört, der kann sie auch als Soundtrack zu diesen Geschichten hören. Die Gegend ist so eigentümlich und faszinierend, dass sie auch ihre Spuren in der Musik hinterlässt. Natürlich gäbe es noch viel mehr zu erzählen. Über die spektakuläre Deutschlandtour zur „Tucson Songs“-Compilation mit Sergio Mendoza Y La Orkesta als Backing Band für Sergio, Marianne, Brian und Andrew. Oder davon, wie ich die tolle Amy Rude als Nachbarin von Marianne kennenlernte, wie ich später mit Brian Lopez im luxemburgischen Düdelingen einen absehbaren Alptraumabend überlebte, wie Andrew Collberg einmal in Österreich die Crocodiles an die Wand spielte oder davon, wie Howe Gelb seine Band dazu zwang, diese Compilation im Tourbus fünfmal hintereinander zu hören. Aber ich glaube, es ist hier erstmal genug erzählt. Die wichtigsten Geschichten findet ihr im Booklet zur Compilation, wo wir die Hauptakteure dieser Szene in kurzen Portraits vorstellen. Dieses Projekt war mit das schönste, an dem ich bisher mitarbeiten durfte. Ich hatte zweimal fantastische Tage in dieser tollen Stadt. Es wird langsam Zeit, nochmal dahin zu fahren!

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Françoiz Breut am Gates-Pass im Westen von Tucson.


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